Das Kinderheim "Stern der Hoffnung" in Alba Iulia/Rumänien, geleitet und gegründet von der Deutschen Sybille Hüttemann, beherbergte 2017 zwischen 22 bis 24 (Klein-)Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Wir könnten meinen, eine geringe Zahl von Kindern. Zumal es zwischen 2004 und 2010 bis zu 85 Kinder waren. Die finanzielle Situation des Kinderheimes hat sich aufgrund der abnehmenden Spendenbereitschaft in Europa (Neuorientierung durch ständige Umweltkatastrophen, Kriege und Flüchtlingsproblematiken) jedoch verändert.
2017 sind weniger als 1/3 der Spenden eingegangen als noch 2009. Darauf mussten wir leider
derart reagieren.
Die Türen stehen den Kindern in ihrem neuen Zuhause immer offen, auch wenn sie bereits studiert oder Kinder bekommen haben.
Die Kinder kamen und kommen aus verwahrlosten, elenden und armen Verhältnissen und Familien. Sie haben oftmals körperliche und seelische Gewalt erfahren, sind misshandelt und sexuell missbraucht, verwahrlost, verlassen und ausgenutzt worden. Entweder Sybille Hüttemann holt die Kinder ins Heim oder aber, die Kinder finden von allein ihren Weg zu ihr! Wichtig und hervorzuheben ist, dass es sich bei dem Kinderheim um ein ausschließlich aus Spenden finanziertes Heim handelt, das nicht vom Staat unterstützt wird. Die Kinder leben dort in einer großen FAMILIE. Jeder wird dies merken, wenn er/sie etwas Zeit mit den Kindern verbringt, denn die Größeren helfen den Kleineren und jeder trägt die Verantwortung für alle und nicht nur für sich selbst!
Es ist beeindruckend das zu beobachten und wir sind dankbar, dass wir jedes Jahr erneut direkt in die Reihen der Kinder aufgenommen werden und ein Teil dieser Familie sein dürfen!
Aktueller Stand Kinderheim
Stand Januar 2022
Orginal - Bericht von Sybille Hüttemann (Leiterin des Kindesheims "Stern der Hoffnung") von Dezember 2021:
Es begab sich zu der Zeit, als sich ein Virus aus China aufmachte, und die ganze Welt veraendern sollte. Dieses Virus, Corona, sollte auch unsere Arbeit, und somit das ganze Projekt, nachhaltig veraendern! Es begann die Pandemie, und somit kam der erste Lockdown hier in Rumaenien. Um unsere Kinder zu schuetzen, haben wir uns entschlossen, alle mit Sack und Pack in unser Ferienhaus nach Baia de Aries, ca. 100 Km entfernt, zu bringen. Wir verbringen dort schon seit Jahren alle Ferien und Feiertage. Es gibt einen großen Garten, wo alle viel Platz haben. Baia de Aries liegt in den Bergen, ist ein kleiner Ort, wo es allerdings alles vom Kindergarten, Schule, Arzt, Geschaeften und einer Kirche gibt. In der Nacht vor dem Lockdown sind wir also mit allem , was wir einpacken konnten, und allen Kindern in die Berge aufgebrochen. Alle Kinder haben sich von Anfang an wohl gefuehlt in ihrem neuen Zuhause. Es war zwar weniger Platz, und auch weniger Annehmlichkeiten als in Alba Iulia, aber das war gar nicht mehr so wichtig.Viel wichtiger war, dass alle zusammengerueckt sind. Wir sind zu einer richtigen grossen Familie zusammen gewachsen. Das Vertrauen zueinander wurde groesser, alle haben sich gegenseitig geholfen und unterstuetzt. Diese Zeit hat sehr viel von uns allen abverlangt. Wir durften nur noch mit schriftlichen Genehmigungen raus, um die Versorgung der Kinder zu gewaehrleisten, staendiger Kontakt zum Jugend-Gesundheitsamt, taegliche Berichte ueber den Gesundheitszustand der Kinder. Schule online, wobei wir nur zwei veralterte PCs hatten. Angst um Gheorgita, (er hat Diabetes, und um Rozalin mit seiner Krebserkrankung).Dann ging die unendliche Testerei los. Wir selber mussten Sorge tragen, dass die Proben von Baia de Aries nach Alba ins Labor befoerdert wurden. Wir haben diese in einer Kuehltasche transportiert, jedes mal 100 Km. Im Laufe der Zeit waren fast alle irgendwann positiv, Kinder wie Betreuer, jedes mal Quarantaene. Gottseidank hatte keiner von uns schlimmere Symptome. Der Wunsch der Kinder wurde immer größer, ganz in den Bergen zu bleiben. Wir haben lange ueberlegt, und uns dazu entschlossen, definitiv umzuziehen. Nachdem der Lockdown gelockert wurde, haben wir renoviert, um-und angebaut. Es ist richtig schoen und gemuetlich geworden. Wurde Gemuese angebaut, Huehner angeschafft, und alle haben mit Feuereifer geholfen! Um eine neue Funktionsgenehmigung zu erhalten, haben wir wochenlang Papiere und Akten erarbeitet. Eine Pruefungskommission vom Sozialministerium aus Bukarest ist dann gekommen, und hat zwei Tage lang alles ueberprueft. Wir haben 100 Punkte von 100 moeglichen Punkten erreicht, und somit die Genehmigung fuer die naechsten fuenf Jahre bekommen. Darauf sind wir sehr stolz. Parallel dazu mussten wir uns auch hier in Alba Iulia umorientieren. Unser Hostel, welches ein Standbein fuer uns sein sollte, mussten wir schliessen. Aber was sollten wir mit dem grossen Haus machen? Zu diesem Zeitpunkt ist die Kreisverwaltung an mich herangetreten, ob ich Interesse haette, geschuetzte Wohngruppen fuer psychisch Kranke und koerperlich Behinderte zu uebernehmen. Diese Einrichtungen waren bislang staatlich, und sollten nun privatisiert werden. Also haben wir an der oeffentlichen Ausschreibung teilgenommen, und alle 6 geschuetzte Wohngruppen (6 Haeuser) gewonnen. In jedem dieser Haeuser sind 8-10 Bewohner, im Alter von 20-80 Jahren, Frauen sowie Maenner. Diese Menschen lebten bislang unter sehr unwuerdigen Umstaenden. Sie wurden mehr oder weniger verwahrt, ohne Zuneigung, ohne ausreichendes Essen, und keine richtige medizinische Versorgung. Wir haben angefangen zu renovieren, alle notwendigen aerztliche Untersuchungen machen zu lassen, sie haben saubere Kleidung, genug zu essen, und was am wichtigsten ist, sie erleben Zuneigung und Liebe von uns. Das Laecheln in ihren Augen ist genug Entschaedigung fuer all unsere Arbeit. Und nun haben wir seit 2 Wochen 40 Bewohner-innen aus einer Psychatrie, bei uns im ehemaligen Kinderheim aufgenommen. Es ist zwar keine leichte, aber eine wunderbare Aufgabe. Wir werden alles machen, um diesen Menschen ein wuerdiges Leben und ein schoenes Zuhause zu ermoeglichen. Zuletzt moechte ich betonen, dass all das, was wir in den letzten Monaten gemacht haben, nur mit der Unterstuetzung von vielen Spendern-innen moeglich war. Wir machen die Arbeit hier vor Ort, aber ohne die Hilfe von aussen , waere es schier unmoeglich! Dafuer sind wir Ihnen allen unendlich dankbar! In den letzten 2 Jahren haben wir alle viel Leid erfahren, aber wir haben auch gelernt, uns wieder auf das Wesentliche zu besinnen. Es haben sich Tueren geschlossen, andere haben sich geoeffnet. Wir werden diesen Weg gemeinsam weitergehen, und hoffentlich noch vielen Kindern, Behinderten, aelteren Menschen, und all denen, die hilfsbeduerftig sind, helfen koennen! Projektleiterin Sybille Huettemann Boca
Stand Kinderheim
Stand Juli 2019
Die Umbaumaßnahmen auf zwei Ebenen des Kinderheimes sind seit Dezember 2018 abgeschlossen. Das Hostel wurde eröffnet und wartet seitdem auf den großen Ansturm von Nutzern. Die Hoffnung eine Einnahmequelle entstehen zu lassen hat sich noch nicht erfüllt. Zwei ältere Jugendliche haben einen Job (Zimmerservice, Frühstücksdienst, usw.).
Eine Voraussetzung für die Umsetzung war die Sanierung des Daches.
Ein Freund der Jugendgruppe und selbstständiger Handwerker aus Eutin hatte sich im September 2018 bereit erklärt, diese Arbeiten gemeinsam mit uns zu übernehmen.
Die Kieler Nachrichten berichteten am 3.11.2016:
Lütjenburger Jugend hilft in Rumänien - Waisenheim vor der Schließung
"Das Waisenheim trägt den Namen „Stern der Hoffnung“. Der könnte nun für immer versinken. Die Einrichtung im rumänischen Alba Iulia steht wegen finanzieller Probleme vor der Schließung. Die Evangelische Jugend in Lütjenburg mit Diakon Howard Bleck an der Spitze kämpft dagegen an."